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Vom Ende des 15. bis weit ins 18. Jahrhundert hinein befand sich Europa im Bann des Barocks. Diese Stilrichtung hat Europa bis in unsere Zeit tiefgreifend geprägt. Auch heute noch sind wir von Barock umgeben. Antwerpen war und ist in den historischen Niederlanden die weitaus bedeutendste Barockstadt. Aber was ist das eigentlich: barock? Was beutet das? Wir verraten es Ihnen am besten sofort: Barock, das sind reine Emotionen.
Barock ist eine Stilrichtung, das haben wir bereits in der Schule gelernt, eine Stilrichtung in der Architektur und der Gartenarchitektur, der Literatur, der bildenden Kunst, der Musik und der Mode. Der Barock ist ein dynamischer Stil mit viel Schwung und Bewegung. Stark, überschwänglich, aber auch theatralisch.
Das stimmt zwar alles, ist aber nicht die ganze Wahrheit. Warum hat der Barock alle diese Merkmale? Weil er uns als Menschen ansprechen will. Der Barock will uns beeindrucken, überraschen, berühren und in seinen Bann ziehen. Barock bedeutet: etwas in Bewegung bringen und dadurch berührt werden. Barock ist geprägt von Emotionen. Deshalb werden in dieser Stilrichtung natürlich zahlreiche Mittel verwendet, um Gefühle zu vermitteln. Dabei geht man genauso vor wie ein Sprecher, dem jedes Mittel recht ist, um seine Zuhörer zu überzeugen.
Der Barock vermittelt eine Botschaft und will uns davon überzeugen, dass diese Botschaft, sowie auch deren Kraft richtig sind. Zu Zeiten des Barocks ging es dabei immer um Glauben und Macht oder um Hoffnung, z. B. auf einen baldigen Frieden, ein Leben nach dem Tod, oder darauf, dass das Leiden einen Sinn hat. Der Barock ist aber auch erfüllt von immenser Lebensfreude und eine Kultur zahlreicher Feiern und Feste.
Alle diese Aspekte führten zu einer ergreifenden, herrlichen und allerdings sehr überschwänglichen Kunst. Die darin zum Ausdruck gebrachten menschlichen Gefühle findet man in allen Zeiten und somit auch in der unsrigen.
Natürlich müssen wir lernen, diese barocken Gefühle zu verstehen. Man muss die Barocksprache genauso lernen wie eine neue Sprache. Die Antwerpener Straßen, Plätze und Museen bieten dafür die beste Gelegenheit. Und schon bald zeigt sich: Mit jeder neuen Sprache wird man auch ein wenig mehr Mensch.
Ein klassisches Beispiel: Was soll man von den vielen molligen nackten Frauen auf Rubens’ Gemälden halten? Auf jeden Fall wollte Rubens damit nicht jedes Mal eine Miss World malen. Man muss die Barocksprache verstehen, um diese Gemälde richtig interpretieren zu können: Viele der weiblichen Figuren bringen durch Rubens’ meisterhafte Darstellung vor allem zum Ausdruck, dass sie gesund und fruchtbar sind.
Als Barock kann man beispielsweise die Ausstrahlung der Stadt Rom bezeichnen, oder eine Reihe herrlicher Schlösser in Frankreich wie u. a. Versailles. Als Geheimtipps gelten die vielen Barockschlösser, Parks und Kirchen in Deutschland, Südspanien und… Südamerika. Auch der berühmt-berüchtigte italienische Maler Caravaggio, der mit seinen Helldunkel-Effekten Furore machte, gehört dazu, genauso wie die Ausstattung vieler unserer Kirchen. Und nicht zu vergessen natürlich: Peter Paul Rubens und seine Stadt Antwerpen. Kurzum, man findet den Barock überall in Europa und weit darüber hinaus. Außerdem gibt es viele Arten des Barocks. Auch das macht diesen Stil so „reich” und vielseitig.